Pressemitteilung
vom 10. Oktober
2005
>Internationale Liga für
Menschenrechte< verleiht
Carl-von-Ossietzky-Medaille
2005
an die Lehrerinnen Mechthild Niesen-Bolm und Inge
Wannagat
und das Freizeit- und Beratungszentrum „Die Arche“ in Berlin
Wie jedes Jahr verleiht die Internationale Liga für
Menschenrechte anlässlich des Tages der Menschenrechte im Dezember die Carl-von-Ossietzky-Medaille
an Personen und Gruppen, die sich um Verteidigung, Durchsetzung und
Fortentwicklung der Menschen- und Bürgerrechte und den Frieden besonders
verdient gemacht haben sowie an Menschen, die sich in diesem Rahmen durch ihre
Zivilcourage und ihr soziales Engagement vorbildlich verhalten.
In diesem Jahr erhalten die Carl-von-Ossietzky-Medaille
die Berliner Lehrerinnen Mechthild Niesen-Bolm und Inge Wannagat sowie das
Freizeit- und Beratungszentrum „Die Arche“ in Berlin.
Mit diesen Ehrungen macht die Internationale Liga
für Menschenrechte, die nicht nur die klassisch-bürgerlichen, sondern auch
die sozialen Menschenrechte einklagt, auf die soziale Kälte in unserer
Gesellschaft und den fortschreitenden Abbau des Sozialstaates aufmerksam. Frau
Niesen-Bolm und Frau Wannagat werden für ihr entschlossenes und mutiges Handeln
ausgezeichnet, durch das sie die Abschiebung einer seit 1995 in Berlin lebenden
13jährigen Schülerin nach Bosnien verhindern konnten. „Die Arche“ wird
für das umfassende ehrenamtliche Engagement zur Bekämpfung der Armut von
Kindern und Jugendlichen in sozial benachteiligten Berliner Stadtteilen geehrt,
mit dem die „Arche“-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter die Menschenwürde von
Familien am Rande unserer Gesellschaft stärken.
Mit der Preisverleihung stellt die Liga das Verhalten
der Preisträgerinnen als vorbildlich und jeder Unterstützung wert heraus. Sie
will aber auch das Bewusstsein dafür schärfen, dass die Bundesrepublik noch
weit davon entfernt ist, die Standards zu erfüllen, die sich für sehr junge
Menschen aus dem Grundgesetz und dem internationalen Übereinkommen über die
Rechte der Kinder von 1989 ergeben – in Abwandlung eines Satzes von Berthold
Brecht: „Wehe dem Land, das für seine Kinder solche Helfer braucht.“
am Sonntag, 11. Dezember
2005, 11 Uhr,
im Haus der Kulturen der Welt, Berlin.
Für den Vorstand der „Internationalen Liga für
Menschenrechte“
Dr. Rolf Gössner Kilian
Stein Yonas
Endrias