Medienecho BigBrotherAwards 2011 - Auswahl

 

2.04.2011

BIELEFELD

Big Brother Awards für Apple und Facebook

Bielefelder Datenschutzverein FoeBuD kritisiert Internet-Konzerne

VON SANDRA SPIEKER

 

Mark Zuckerberg (l.), Facebook-Gründer, und Apple-Chef Steve Jobs wurden ausgezeichnet.

Zweifelhafte Ehre: | FOTOS: NW

Bielefeld. Millionen und Abermillionen von wertvollen Informationen lagern in Datenbanken mancher Firmen und Organisationen. Und die Tricks, sie zu erlangen, erscheinen immer ausgereifter – findet Foebud. Zum elften Mal verlieh der Bielefelder Verein, der sich für Datenschutz und Bürgerrechte einsetzt, die Big Brother Awards – den Negativ-Preis für die sogenannten "Datenkraken".

Ganz vorn dabei im Bereich Arbeitswelt: die Daimler-AG aus Stuttgart. Ihre Praxis, flächendeckend Bluttests von ihren Produktionsmitarbeitern zu fordern, brachte ihr den unbeliebten Preis ein. "Diese Form des modernen Vampirismus fand bei der Daimler-AG bis Ende 2009 ohne Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte statt. Arbeitsrechtlich erforderlich waren die Blutproben in den meisten Fällen nicht", sagte Laudator Peter Wedde. Wenig vertrauenerweckend war auch das Verhalten des Deutschen Zolls, der sich laut Foebud "vom russischen Staat instrumentalisieren lässt, indem er von deutschen Unternehmen verlangt, ihre Beschäftigten mit russischen Anti-Terror-Listen abzugleichen".

Als absolute Ausnahme bezeichnete Foebud, dass ein Preisträger persönlich zur Preisverleihung in der Hechelei in Bielefeld erschienen war. Gert Wagner, Vorsitzender der Zensuskommission, nahm den Preis für die Erfassung der Bevölkerung Deutschlands entgegen. Im Vorfeld der Volkszählung in diesem Jahr wurde ein erster Registerabgleich von allen Einwohnermeldeämtern an die Statistischen Landesämter übermittelt. "Es werden dabei nur wenige statistische Daten erfasst, die später anonymisiert werden", sagt Wagner unter lauten Zwischenrufen der Zuhörer. Diese Daten könnten nicht für einzelne Personen ausgewertet werden.

In der Kategorie Verbraucherschutz punktete im negativen Sinne der Verlag für Wissen und Innovation in Starnberg – für das Abschöpfen von Adressen als Gegenleistung für Büchergutscheine. Laudator Sönke Hilbrans: "Was Eltern nicht erkennen können: Der spendable Verlag vertreibt selbst gar keine eigenen Bücher, dafür kooperiert er aber mit Anlageberatern und einem Hersteller vonVitaminpillen." Für ihre verdeckt in die Kleidung eingenähten "Schnüffelchips", sogenannte RFID-Chips, bekam die Modemarke Peuterey die Negativauszeichnung. Die Chips sind berührungslos auslesbar, ohne dass Kunden es merken.

Geheimdienste können auf Facebook-Daten zugreifen

Abermals einen Eingriff in die Bürgerrechte hat der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) zu verantworten: den Einsatz einer Überwachungsdrohne bei den Protestaktionen gegen den Castor-Transport im Wendland 2010. "Der Drohneneinsatz war offenbar so geheim, dass die rechtzeitige datenschutzrechtliche Überprüfung durch den Landesdatenschutzbeauftragten unterblieben und selbst der zuständige Polizei-Einsatzleiter nicht rechtzeitig informiert worden war", so Laudator Rolf Gössner.

In der Kategorie Kommunikation wurde der Big Brother-Award gleich zweimal vergeben: Facebook Deutschland forscht laut Foebud "gezielt Menschen und ihre persönlichen Beziehungen hinter der netten Fassade eines vorgeblichen Gratisangebotes aus". Diese Daten werden in den USA gespeichert – Geheimdienste können darauf zugreifen. Der Computerriese Apple erhält den "Oscar für Datenkraken" für die "Geiselnahme ihrer Kunden mittels teurer Hardware", so die Laudatoren. Denn zur Benutzung müssen die den "zweifelhaften" Datenschutzbestimmungen zustimmen. "Da die Vorfreude auf das Gerät groß ist, will man sich als Käufer nicht lange mit dem Kleingedruckten – immerhin 117 Seiten auf dem kleinen Display – beschäftigen", so die Laudatoren. Dort erlaubt sich Apple, die Daten mit verbundenen Unternehmen auszutauschen.

Die Datenklau-Methoden der Unternehmen sind vielfältig, überraschen die Datenschützer aber nicht mehr, so Mitglied Padeluun. "Es wird für Firmen immer schwieriger, sich herauszureden." Deshalb gebe es für Foebud weiterhin viel zu tun. "Datenschutz geht uns alle an."

Kommentar: Erschreckende Masse

VON SANDRA SPIEKER

Bielefeld. Alle Welt ist der grenzenlosen Datensammelwut von Firmen oder Organisationen ausgeliefert und weiß nicht Bescheid, was um sie herum passiert. Alle? Nein – eine (mittlerweile nicht mehr kleine) unbeugsame Gruppe versammelt sich regelmäßig in Bielefeld, um Datensammlern auf die Finger zu sehen und sich gegen den vereinnahmenden Überwachungstrend aufzulehnen.

Erschreckend sind nicht so sehr die Einzelfälle, sondern ist die schiere Masse an Datensammlern, die der Verein Foebud jedes Jahr bei den Big-Brother-Awards anprangert. Würdige Preisträger für die Verleihung gibt es jedes Jahr genug. Schade nur, dass die Veranstaltung meistens ohne die Hauptdarsteller stattfindet. Da erscheint es mutig, dass sich in ganz seltenen Fällen doch Vertreter der Ausgezeichneten nach Bielefeld trauen. Dass die dann wie der Vorsitzende der deutschen Zensuskommission, Gert Wagner, dafür nicht belohnt werden, sondern sich dem Unmut des Publikums stellen müssen, ist klar.

Denn sonst ist das Thema Datenschutz eher abstrakt. Viele glauben, es richte sich an die anderen, die "Netzgesellschaft" – doch die sind wir. Die Big-Brother-Awards veranschaulichen es öffentlichkeitswirksam. Sie sind gleichzeitig auch eine Warnung an die Verbraucher, nicht zu leichtfertig mit ihren Daten umzugehen. Denn das machen viele. Darüber nachzudenken, ob eine Angabe gefährlich oder sinnvoll ist oder gar der Sicherheit dienen kann, dauert nicht lange.

Copyright © Neue Westfälische 2011
Dokument erstellt am 01.04.2011 um 15:48:00 Uhr
Letzte Änderung am 02.04.2011 um 16:12:23 Uhr

URL: http://www.nw-news.de/top_news/?em_cnt=4353211&em_loc=827

/ BREMER NACHRICHTEN vom 2.04.2011

Negativpreis für Schünemann

Kritik auch an Daimler-Bluttests

Von Katharina Deulling

Bielefeld. Es ist eine Auszeichnung, über die sich niemand so recht freuen kann: Der BigBrotherAward. Den Negativpreis erhalten jährlich die Firmen, Organisationen und Personen, die die Privatsphäre von Menschen missachten oder persönliche Daten an Dritte weiterreichen. Gestern wurde er zum elften Mal in Bielefeld vergeben. Verliehen wird er von verschiedenen Bürgerrechtsvereinigungen, etwa der Internationalen Liga für Menschenrechte. Für sie sitzt der Bremer Rechtsanwalt und Publizist Rolf Gössner in der Jury.

Den Preis in der Kategorie „Arbeitswelt“ erhielt die Daimler AG in Stuttgart. Der Autohersteller hatte von Jobsuchenden bereits während des Bewerbungsverfahrens Bluttests gefordert. Die Jury bezeichnete dies als „modernen Vampirismus“. Heri werde keine Rücksicht auf Persönlichkeitsrechte genommen. Zudem seien die Bluttests arbeitsrechtlich nicht erforderlich. Die Daimler AG erhielt die Auszeichnung stellvertretend für mehrere deutsche Unternehmen, die Bluttests dieser Art fordern.

In der Kategorie „Politik“ ging der Preis an Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) für den polizeilichen Einsatz einer Mini-Überwachungsdrohne. Die wurde im November während der Protestaktionen gegen den Castor-Transport im Wendland eingesetzt. Die umstrittene Überwachung aus der Luft könne Persönlichkeitsrechte der Demonstranten verletzen und auch eine abschreckende Wirkung erzielen, argumentierte die Jury.

 

01.04.2011

Big Brother Awards

Datenkraken-Oscars für Facebook und Apple

Von Matthias Kremp und Konrad Lischka

Negativpreise für besonders eifrige Datensammler in Staat und Wirtschaft: Bürgerrechtsaktivisten und Datenschützer zeichnen jedes Jahr Firmen und Organisationen mit den Big Brother Awards aus. Dieses Jahr unter den so Gescholtenen: Apple, Facebook - und die Volkszähler der Bundesregierung.

www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,753991,00.html

 

Zensus | 01.04.2011 17:00 | Stefanie Hardick

Datenschützers Albtraum

Apple, Facebook und Daimler bekommen einen Big Brother Award 2011. Am meisten ärgert sich aber der Architekt der Volkszählung über den Negativ-Preis für Datenverstöße

 

Ein weiteres Häkchen nur. Ein Häkchen, das so allgegenwärtig ist, dass die meisten nicht darüber nachdenken, wenn sie es setzen. „Ich stimme den Datenrechtsbestimmungen zu.“ Wer macht sich schon die Mühe, 117 Handy-Displey-Seiten durchzulesen, wenn er gerade ein I-Phone gekauft hat? Wer behält noch den Überblick, wie oft Facebook seine Regeln zum Datenschutz ändert? Dass kommerzielle Anbieter persönliche Daten an Werbekunden verkaufen, ist mittlerweile Gang und Gäbe. Apple und Facebook Deutschland sind aber nur zwei der Preisträger des Big Brother Awards 2011. Politisch wirkungsvoller könnte die Übergabe des Negativ-Preises an den Vorsitzenden der deutschen Zensuskommission, Gert G. Wagner, oder des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann (CDU) sein.

Der Big Brother Award seit 2000 jährlich an Firmen, Organisationen und Personen verliehen, die besonders dreist in die Privatsphäre von Menschen eingreifen oder Schritte unternehmen, die das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung beschneiden. Verliehen wird der Negativpreis, oft auch „Oscar für Datenkraken“ genannt, vom Bielefelder Datenschutz-Verein zur "Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs" (FoeBuD). In der Jury vertreten sind sechs weitere, unabhängige Organisationen, darunter die Deutsche Vereinigung für Datenschutz, der Chaos Computer Club und die Internationale Liga für Menschenrechte. Die Preisträger werden von Bürgern vorgeschlagen, oft auch von Insidern in Firmen und Behörden.

Die Reaktion der „Geehrten“ besteht meistens im klassischen Dreiklang „Ignorieren, Abstreiten, Abwiegeln“. Nur wenige nehmen den Preis persönlich entgegen. In diesem Jahr jedoch ist Gert G. Wagner, Vorsitzender der Zensuskommission voraussichtlich der einzige Preisträger, der den Weg nach Bielefeld findet. Er erhält den Preis stellvertretend für alle an der Volkszählung 2011 Beteiligten. Die Jury kritisiert, dass im Gegensatz zu den früheren Volkszählungen auf bereits vorhandene Daten aus Melderegistern oder der Agentur für Arbeit zurückgegriffen wird. Daraus werden, so die Jury, für alle in Deutschland lebenden Menschen Persönlichkeitsprofile erstellt und bis zu vier Jahre lang personenbezogen gespeichert.

Angekündigter Krawall

Man hätte auch den Bundesinnenminister oder den Präsidenten des Statistischen Bundesamtes nominieren können – sie haben den Zensus politisch zu verantworten, beziehungsweise überwachen den Schutz der Daten. Die Jury kam jedoch zu dem Schluss, bei der Zensuskommission liefen die Fäden zusammen, zudem sei die Nähe zum Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dessen Vorstandvorsitzender Wagner ist, bemerkenswert. Wagner hingegen findet es „schräg, dass die Jury sich nur einen Berater rauspickt“. Dem Freitag sagte er, er nehme den Preis nur entgegen, um ihn zurückzuweisen. "Ich will meine Chance nutzen, um klar zu machen, dass der Datenschutz anders als 1983 gesichert und gesetzlich geregelt ist." Die Kritik der Jury an vermeintlich mangelhafter Information der Bürger über die Zweckentfremdung ihrer Daten, weist er ebenfalls zurück. „Offener hätte man dieses Thema gar nicht diskutieren können“, sagte Wagner dem Freitag.

Während Wagner die Preisverleihung also für PR in eigener Sache nutzen will, bleibt Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann der "aus Termingründen" fern. „Wir haben die Einladung erst gestern bekommen und uns geärgert, weil Herr Schünemann gerne gekommen wäre“, sagte Pressesprecher Frank Raschke dem Freitag. Da mag die Erinnerung an die letzte Preisverleihung mitschwingen, denn Schünemann ist bereits das zweite Mal nominiert, nahm den Preis beim ersten Mal auch nicht entgegen – und bekam ihn stattdessen drei Jahre später von Jury-Mitglied Rolf Gössner live im Sat 1-Morgenmagazin überreicht. Stand Schünemann 2003 für die präventive Überwachung von E-Mails und Telefongesprächen in der Kritik, erhalte er den Preis in diesem Jahr für den Einsatz von Überwachungsdrohnen bei Anti-Castor-Demonstrationen im Wendland, so die Jury.

Der Big Brother Award soll dafür sorgen, dass Datenschutzvergehen, die mittlerweile oft bewusst oder unbewusst mit „freiwilliger“ Zustimmung von Arbeitnehmern oder Kunden begangen werden, zumindest noch einmal in das Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit gelangen. So stellt die Jury in diesem Jahr auch einige Firmen an den Pranger. Die Daimler AG beispielsweise, die von ihren Mitarbeitern „freiwillige“ Bluttests fordert. Der "Verlag für Wissen und Information" in Starnberg, der an Schulen gegen Büchergutscheine Adressen abschöpft. Oder die Modemarke Peuterey, die mit verborgenen Chips in Bekleidungsetiketten Daten über ihre Kunden sammelt. Auch der Deutsche Zoll ist in den Fokus der Initiatoren geraten, weil er Daten mit internationalen Anti-Terror-Listen abgleiche. Ob die Kritik unter den Preisträgern etwas bewirkt, kann allerdings nicht einmal der Foebud sagen: "Außer Herr Wagner hat sich jedenfalls niemand bei uns angemeldet", sagte der Foebud-Vorsitzende Padeluun.

der Freitag Artikel-URL: http://www.freitag.de/politik/1113-datensammlers-albtraum


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 SÜDDEUTSCHE ZEITUNG 2.04.2011

Big Brother Awards 2011Schnüffeln, erpressen, ausspionieren

Bild 5 von 9

Überwachungsdrohne beim Castor© dpa

Preisträger: Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU)

Preiswürdige Leistung: Erster nachgewiesener polizeilicher Einsatz einer Mini-Überwachungsdrohne bei politischen Versammlungen

 

Big Brother Awards 2011Schnüffeln, erpressen, ausspionieren

Bild 3 von 9

Gert G. Wagner© DIW Berlin

Preisträger: Gert G. Wagner, Vorsitzender der Zensuskommission (stellvertretend)

Preiswürdige Leistung: Für die Volkszählung "Zensus 2011" - die Vollerfassung der Bevölkerung Deutschlands

 

 

 

 

 

 

 

 NDR-Niedersachsen

Stand: 01.04.2011 20:18 Uhr

Zweifelhafte Ehren für den Innenminister

Für Datenschützer ist er schon lange ein beliebtes Feindbild: Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) mit seinem Einsatz für Telefonüberwachung, Vorratsdatenspeicherung und Rasterfahndung. Schlagzeilen machte er zuletzt auch, weil er die bundesweit erste Überwachungsdrohne bei einer politischen Veranstaltung hat fliegen lassen. Und das macht ihn jetzt sogar preiswürdig. Schünemann hat am Freitagabend den "BigBrotherAward" verliehen bekommen - allerdings in Abwesenheit. Denn persönlich holte sich der Minister den Negativpreis für Datensammelwütige bei der Gala in Bielefeld nicht ab.

"Es zeigt, dass die Welt in Ordnung ist"

Innenminister Uwe Schünemann (CDU) ist für den Drohnen-Einsatz bei den Castor-Protesten mit dem "BigBrotherAward" "geehrt" worden. Gegenüber NDR.de verteidigt er die Überwachungsmaßnahme.

Gorleben-Gegner heimlich ausgespäht

Rolf Gössner bei einer Ansprache. © FoeBuD e.V. Fotograf: FoeBuD e.V.

Laudator Gössner sieht die Rechte der Demonstranten verletzt. Im November 2010 rollten die Castoren durchs Wendland Richtung Gorleben - begleitet von massiven Protesten der Atomkraftgegner. Was die Demonstranten nicht wussten: Über ihren Köpfen kreisten Mini-Überwachungsdrohnen."Unzählige Demo-Teilnehmer wurden heimlich ausgespäht und das ist ein Problem", sagte Anwalt und Menschenrechtler Rolf Gössner im Interview mit NDR.de. Gössner hielt die Laudatio auf Schünemann. "Erstens gibt es keine rechtliche Grundlage für den Einsatz eines solchen fliegenden Auges. Und zweitens könnten sich die Demonstranten beeinträchtigt fühlen und Angst haben vor einer weiteren Verwendung dieser Aufnahmen."

Rolf Gössner auf der Demonstration "Freiheit statt Angst". © Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung Fotograf: Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung

"Schünemann ist ein harter Fall"

01.04.2011 | 18:00 Uhr

Anwalt und Menschenrechtler Rolf Gössner hält die Laudatio für Uwe Schünemann. Warum der Minister den "BigBrotherAward" bekommt, erklärt Gössner im Telefoninterview mit NDR.de Audiobeitrag starten (06:21 min)

Gössner ist die Rede ein besonderes Anliegen. Der Vize-Vorsitzende der Internationalen Liga für Menschenrechte stand nach eigenen Angaben fast 40 Jahre - von 1970 bis 2008 - unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Ihm seien Kontakte zu angeblich linksextremistischen Gruppen unterstellt worden. Vor dem Verwaltungsgericht Köln erwirkte Gössner Anfang Februar, dass diese Bespitzelung für rechtswidrig erklärt wurde.

Preise auch für Daimler und Facebook

Die Auszeichnung "BigBrotherAward". © FoeBuD e.V. Fotograf: Thorsten Möller/FoeBuD e.V.

Der Preis wird bereits zum elften Mal verliehen. Schünemann hat den Preis in der Kategorie "Politik" nach 2003 bereits zum zweiten Mal bekommen. Und er steht auch diesmal in einer illustren Runde von Preisträgern: So ist Facebook Deutschland der Award in der Kategorie "Kommunikation" verliehen worden - "für die gezielte Ausforschung von Menschen und ihrer persönlichen Beziehungen hinter der netten Fassade eines vorgeblichen Gratisangebots", so die Jury. In der Kategorie "Arbeitswelt" ist Daimler ausgezeichnet worden - und zwar für Bluttests, die von den Mitarbeitern eingefordert werden.

"Daten-Kraken" am Pranger

Um Datenschutz-Probleme öffentlich anzuprangern, wird der "BigBrotherAward" seit dem Jahr 2000 jährlich an Einzelpersonen, Firmen und Organisationen vergeben. Die Preisträger - ob Otto Schily, Ursula von der Leyen, die Telekom oder die Deutsche Bahn - sollen stets in besonderer Weise die Privatsphäre von Menschen beeinträchtigt haben. Den Award vergibt der Bielefelder Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs, kurz FoeBuD, zusammen unter anderem mit dem Chaos Computer Club (CCC) und der Deutschen Vereinigung für Datenschutz (DVD).

Siehe auch: www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,753991,00.html

 

 

http://www.stern.de/digital/computer/big-brother-awards-apple-und-facebook-sind-datenkraken-des-jahres-1670238.html

Erscheinungsdatum: 1. April 2011, 17:44 Uhr

Apple und Facebook sind "Datenkraken" des Jahres

Die Big Brother Awards für besonders problematischen Umgang mit Daten gehen in diesem Jahr an Facebook und Apple. Doch auch außerhalb die der digitalen Wirtschaft gibt es Preisträger, denen beängstigendes Verhalten vorgeworfen wird.

Wer sich seinen Preis abholt, was wenige tun, kriegt diese Statue© FoeBuD e. V.

"Datenkraken", "Überwachungsfetischisten", "Datenschutzvandalen" - der Datenschutzverein FoeBuD hat viele Namen für die Personen und Organisationen, die jährlich mit den unrühmlichen Big Brother Awards ausgezeichnet werden. In Bielefeld wurden die acht diesjährigen deutschen "Preisträger" gekürt. Der Negativpreis wird in 14 Ländern verliehen.

In der Kategorie Kommunikation bekamen das soziale Netzwerk "Facebook" und Apple den Negativpreis.

"Ausforschung hinter netter Fassade"

Facebook verdiene mit systematischen Datenschutzverstößen Milliarden, hieß es in der Begründung. Den Preis gebe es "für die gezielte Ausforschung von Menschen und ihrer persönlichen Beziehungen hinter der netten Fassade eines vorgeblichen Gratisangebots". Die gesammelten Daten würden in den USA gespeichert. Der Zugriff für Geheimdienste sei möglich, Löschen sei nicht vorgesehen, meint FoeBuD. Und der "Gefällt mir"-Button auf fremden Webangeboten verrate, auch ohne angeklickt zu werden, alle Besucher der Seite an Facebook.

Big Brother Awards, Datenschmutz, Datenkraken

Die Big Brother Awards Deutschland werden zum elften Mal verliehen© FoeBuD e. V.

Das möchte eine Facebook-Sprecherin natürlich so nicht stehen lassen. "Facebook nimmt den Datenschutz seiner Nutzer sehr ernst", versichert sie auf Anfrage. Man sei ständig mit Datenschützern in Kontakt. "Facebook verdient Geld mit Werbung, verkauft aber keine Nutzerdaten an Werbetreibende." Die Sprecherin versichert auch, dass Facebook hochgeladene Daten wie Adressen nicht nutzt, außer der Nutzer werde aktiv und veranlasse das. "Und wir geben jedem Nutzer die volle Kontrolle über seine Daten. Der Nutzer kann die Daten auf seinem Profil löschen, dann sind sie weg. Sie werden nicht gespeichert." Und die Annahmen über den "Gefällt mir"-Button seien falsch. Sicher gebe es noch manche Verbesserungsmöglichkeiten, aber eins sei jetzt schon sicher: "Da ist ein absolut geschützter Raum. Facebook ist kein Überwachungstool."

Apple zwinge die iPhone-Besitzer, den Datenschutzbedingungen zuzustimmen. "Die Kunden haben quasi keine Wahl, den 117 iPhone-Display-Seiten mit Datenschutzbedingungen nicht zuzustimmen, denn sonst könnten sie ihr teures Gerät maximal zum Telefonieren nutzen", heißt es in der Begründung. Nach der Zustimmung könnten Lokalisierungs- und Standortdaten der Nutzer von App-Betreibern und Werbekunden genutzt werden, um speziell zugeschnittene Werbung zu platzieren, hieß es.

Von Drohnen und Blutproben

Weitere Preisträger sind etwa der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU). Der habe den ersten nachgewiesenen polizeilichen Einsatz einer Mini-Überwachungsdrohne zu verantworten, nämlich bei den Castor-Protesten im November 2010. Die Modemarke Peuterey verstecke in der Kleidung sogenannte RFID-Chips, deren Informationen berührungslos und unbemerkt ausgelesen werden könnten.

Stellvertretend für manche Arbeitgeber bekommt die Daimler AG einen Big Brother Award für die Praxis, von Bewerbern in der Produktion "freiwillige" Bluttests zu fordern. Ein weiterer Preisträger ist der Deutsche Zoll, weil er von deutschen Unternehmen verlange, ihre Beschäftigten mit russischen Antiterrorlisten abzugleichen. Die Zensuskommission 2011 bekommt den Preis, weil bei der diesjährigen Volkszählung Persönlichkeitsprofile von mehr als 80 Millionen Menschen erstellt würden, die bis zu vier Jahre nach dem Stichtag am 09. Mai 2011 personenbezogen verfügbar sind. Und der Verlag für Wissen und Information in Starnberg ist dabei für das Abschöpfen von Adressen als Gegenleistung für Büchergutscheine.

Big Brother Award für Daimler

Die Vampire von Sindelfingen

Daimler bekommt für den Aderlass seiner Angestellten den Big Brother Award. Mit seiner Datensammelwut steht das Unternehmen nicht allein da. VON JOHANNES OPFERMANN

www.taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/die-vampire-von-sindelfingen/

 

01.04.2011    http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/23/0,3672,8230167,00.html

 

… Schünemanns Castor-Drohnen

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann bekam seinen Datenkraken-Preis für den Einsatz von Mini-Überwachungsdrohnen bei den Protesten gegen den Castor-Transport im Wendland. Der Minister erhielt den Preis zum zweiten Mal. "Bereits 2003 wurde er mit dem Big Brother Award 'abgestraft' - unter anderem für die präventive Telekommunikationsüberwachung im niedersächsischen Polizeigesetz", sagte Laudator Rolf Gössner von der Internationalen Liga für Menschenrechte…

 

 

 

 

Logo von "facebook". Quelle: imago/Schöningimago/Schöning

Big Brother Award für Datenkrake Facebook

Unter Gewinnern der zweifelhaften Preise auch Apple und Daimler

von Alfred Krüger

Ausgezeichnete Datenschnüffler: Der Big Brother Award wurde zum elften Mal an besonders eifrige Sammler vergeben. Diesmal auf der Liste der Jury: Facebook, dubiose Daimler-Bluttests, Apples Datenschutzbestimmungen und Datengaunerei mit Schülern.

Was hat Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) mit der Modemarke Peuterey zu tun? Was verbindet die Daimler AG in Stuttgart mit der Apple GmbH in München? Die Antworten kommen aus Bielefeld. Dort wurden am Freitagabend die Big Brother Awards 2011(Externer Link - Öffnet in neuem Fenster) verliehen.

Datenhungrig: Facebook und Apple

Die Preise gingen an Institutionen und Firmen, die sich laut Veranstalter um die Aushöhlung des Datenschutzes im vergangenen Jahr besonders verdient gemacht haben. Die oben Genannten zählten zu den Gewinnern dieses Negativpreises, den der Bielefelder "Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs" (FoeBuD) zum elften Mal verlieh.

Mit auf der Gewinnerliste stand auch das Online-Netzwerk Facebook. Seine Betreiber erhielten die Datenkraken-Auszeichnung "für die gezielte Ausforschung von Menschen und ihrer persönlichen Beziehungen hinter der netten Fassade eines vorgeblichen Gratisangebots", hieß es in der Laudatio auf das populäre Netzwerk mit dem unstillbaren Datenhunger.

Klartext auch in Sachen Apple. Das kalifornische Unternehmen verkaufe seinen Kunden teure Hardware und zwinge sie dazu, "zweifelhafte" Datenschutzbestimmungen abzunicken. Der Käufer müsse zustimmen, dass Apple seine Daten mit anderen Unternehmen "teilt". Wer das ablehne, könne sein teures iPhone nicht mehr nutzen, so die Laudatoren Frank Rosengart und Andreas Bogk vom Chaos Computer Club.

Vitaminpillen statt Bücher

Würdige Preisträger hat der Bielefelder Verein nicht nur in Kalifornien, sondern auch in Bayern entdeckt. Für den Starnberger Verlag für Wissen und Innovation sei Datensammelwut im letzten Jahr kein Fremdwort gewesen, meinte Laudator Sönke Hilbrans, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Datenschutz. Der Verlag habe in Schulen Büchergutscheine verteilt, die nur eingelöst werden konnten, wenn die Schüler ihre Daten und die Anschriften ihrer Eltern preisgaben.

Bei Werbe- und Finanzdienstleistern seien die Namen und Adressen von Schülern und Eltern sehr begehrt, so Hilbrans. "Denn welches werbende Unternehmen möchte nicht die Verbraucher von morgen schon heute am Schultor abholen können?" Bücher habe der Verlag im Übrigen gar nicht im Angebot gehabt. Stattdessen habe er mit Anlageberatern und einem Hersteller von Vitaminpillen kooperiert. Der Verlag hat laut FoeBuD seine Geschäftstätigkeit vor kurzem eingestellt.

Schünemanns Castor-Drohnen

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann bekam seinen Datenkraken-Preis für den Einsatz von Mini-Überwachungsdrohnen bei den Protesten gegen den Castor-Transport im Wendland. Der Minister erhielt den Preis zum zweiten Mal. "Bereits 2003 wurde er mit dem Big Brother Award 'abgestraft' - unter anderem für die präventive Telekommunikationsüberwachung im niedersächsischen Polizeigesetz", sagte Laudator Rolf Gössner von der Internationalen Liga für Menschenrechte.

Big Brother Awards 2011 - Ziele und Preisträger

Big Brother Awards gibt es in Deutschland seit dem Jahr 2000. Sie werden vom Bielefelder "Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs" (FoeBuD) vergeben. Der Verein hofft, mit der Negativauszeichnung das abstrakte Thema Datenschutz durch konkrete Beispiele anschaulich zu machen.

Die Preisträger 2011:

  • Kategorie Arbeitswelt: Daimler AG in Stuttgart , Deutscher Zoll
  • Kategorie Behörden und Verwaltung: Gert G. Wagner, Vorsitzender der Zensuskommission
  • Kategorie Verbraucherschutz: Verlag für Wissen und Innovation in Starnberg
  • Kategorie Politik: Uwe Schünemann (CDU), Innenminister von Niedersachsen
  • Kategorie Technik: Modemarke Peuterey, vertreten durch die Düsseldorfer Modeagentur Torsten Müller
  • Kategorie Kommunikation: Facebook GmbH Deutschland, Apple GmbH München
  • Kategorie Neusprech: Ausgezeichnet wurde die Wortschöpfung "Mindestspeicherdauer"

In der Kategorie "Behörden und Verwaltung" ging der Big Brother an Gert Wagner, den Chef der deutschen Zensuskommission. "Mit der aktuellen Volkszählung werden sensible Persönlichkeitsprofile von über 80 Millionen Menschen erstellt, die bis zu vier Jahre (...) personenbezogen verfügbar sind", sagte Laudator Werner Hülsmann vom Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung. Wagner erhalte den Negativpreis stellvertretend für alle Beteiligten.

Schnüffelkleidung und Bluttests

Auch schicke Kleidung kann gefährlich sein - so etwa wenn sie von der italienischen Modemarke Peuterey stammt und versteckt eingenähte RFID-Funkchips enthält. Vertrieben wird die neugierige "Schnüffelkleidung" von einer Düsseldorfer Modeagentur, die dafür prompt den Big Brother in der Kategorie "Technik" gewann.

Ein weiterer Big Brother ging an die Stuttgarter Daimler AG - verdient, wie Laudator Peter Wedde, Professor für Arbeitsrecht an der Uni Frankfurt, meinte. Daimler habe bis Ende 2009 bei Einstellungsuntersuchungen obligatorische Bluttests verlangt. Arbeitsrechtlich abgesegnet war "diese Form des modernen Vampirismus" in den meisten Fällen nicht, so Wedde.

Big Brother Awards für Facebook, Apple, Daimler und andere

Kai Schmerer 02.04.11, 13:5

 

… Der Big Brother Award 2011 in der Kategorie "Politik" geht an den Niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann (CDU). Er gewinnt den Preis "für den ersten nachgewiesenen polizeilichen Einsatz einer Mini-Überwachungsdrohne zur heimlichen Ausspähung der Demonstrationen und Protestaktionen gegen den Castortransport im Wendland. Betroffen waren unzählige Demonstrationsteilnehmer, die im November 2010 zu Abertausenden gegen den radioaktiven Atommüll und die unverantwortliche Atompolitik der Bundesregierung protestierten.", sagte der Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte Rolf Gössner in seiner Laudatio.

 

www.zdnet.de/news/wirtschaft_telekommunikation_big_brother_awards_fuer_facebook__apple__daimler_und_andere_story-39001023-41551166-1.htm

c't01.04.2011  Statue Big Brother Award Eine Trophäe, die niemand gerne bekommt: Der Big Brother Award  - Bild: Thorsten Möller

Detlef Borchers

Wo Datenschutz und Privatsphäre kein Aprilscherz sind: Die Big Brother Awards 2010/2011

Zum elften Mal bekommen Firmen, Personen und Verbände in Deutschland den Big Brother Award. Seit der Einführung des Preises, ausgerichtet durch den in Bielefeld ansässigen FoeBuD[1], hat sich viel getan. Was anfangs[2] für ein Projekt einiger Computerfreaks gehalten wurde, ist mittlerweile ein Fall für die allgemeine Berichterstattung geworden. Selbstbewusst spricht der FoeBuD vom "Datenschutz als Grundlage einer freien, gerechten und demokratischen Gesellschaft". Wie bereits erwähnt[3] ist das Projekt heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Mitglieder des FoeBuD und der Jury des Big Brother Awards beraten Parlamentarier und treten in Karlsruhe auf, wenn das Bundesverfassungsgericht allzu weitreichende Befugnisse der Datenabgreifer eindämmen soll. Bisher wurden die Awards im Herbst des jeweiligen Jahres vergeben, was den Veranstalter als Mit-Organisator der Demonstration Freiheit statt Angst[4] offenbar in die Bredouille trieb. Erstmals findet deshalb die Preisverleihung im Frühling statt, was nach Angabe des FoeBuD auch seine Berechtigung haben kann: "Die Big Brother Awards [...] nominieren auch vorausschauend, z. B. Gesetzesentwürfe oder Technologien, die gefährliche Strukturen in sich bergen."

Big Brother Award: Kategorie Behörden und Verwaltung

Unter diesem Aspekt bekommt die Verleihung des Preises in der Kategorie Behörden und Verwaltung an das Statistische Bundesamt als "Veranstalter" des Zensus 2011[5] seine Berechtigung. Stellvertretend für die gesamte Behörde geht der Big Brother Award dabei an den den Vorsitzenden der Zensuskommission, Prof. Dr. Gert G. Wagner. Auch wenn die eigentliche Befragung erst am 9. Mai startet, sorgte die Art und Weise, wie der Zensus durchgeführt wird, 2010 für Diskussionen. Über 10.000 Bürger[6] unterstützten eine vom FoeBuD mitorganisierte Verfassungsbeschwerde[7], die allerdings vom Bundesverfassungsgericht nicht angenommen[8] wurde. Mit dem Award kritisiert der FoeBud nicht nur die Datenspeicherung von 27 Persönlichkeitsmerkmalen über vier Jahre, sondern die Tatsache, dass weitere Daten von der Bundesagentur für Arbeit und anderen Bundesbehörden in den Zensus einfließen und über Ordnungsnummern zusammengeführt werden können. So würden "Daten aus Melderegistern, von der Bundesagentur für Arbeit und bundesbehördlicher Arbeitgeber zweckentfremdet, ohne dass die Betroffenen rechtzeitig und ausreichend darüber informiert werden oder dem widersprechen könnten", heißt es in der Begründung der Jury. Sie ehrt zudem Wagner für einige widersprüchliche Aussagen wie der, dass total langweilige Daten erhoben würden, die für Marketingzwecke unbrauchbar seien. Allerdings hat der Professor für empirische Wirtschaftsforschung auch deutliche Kritik[9] daran geübt, dass seit den ersten Vorarbeiten am Zensus unter dem damaligen Innenminister Otto Schily keinerlei Interesse bei der Politik vorhanden war, über den Zensus aufzuklären. Deshalb erwarteten die Veranstalter, dass wieder einmal einer der Geehrten sich auf den Weg nach Bielefeld macht, um den Zensus zu verteidigen. Wagner will auch nach Bielefeld kommen: "Der Preis ist eine Negativ-Auszeichnung. Er verkehrt Lob in Tadel, das Übliche ins Gegenteil. Um diese Logik fortzuführen, nehme ich den Award selbstverständlich an, um damit die Überwachungsunterstellung formvollendet zurückzuweisen", erklärt Wagner schon vorab. Die Kritik am Zensus treffe nicht zu, die Volkszählung sei kein Überwachungsmittel, sondern schaffe mehr Gerechtigkeit für die Bürger. Unter anderem betonte Wagner, dass der Zeitraum der Datenspeicherung auf vier Jahre festgelegt sei, weil die Zensus-Methode völlig neu sei. Der Gesetzgeber wolle keinen schädlichen Zeitdruck erzeugen, der zu schlechten Ergebnissen führe. "Wahrscheinlich wird die Löschung aber deutlich früher erfolgen." Zudem würden keine Persönlichkeitsprofile angelegt, sondern wenige statistische Daten erfasst; diese würden anonymisiert und könnten nicht für einzelne Personen ausgewertet werden.

Big Brother Award: Kategorie Arbeitswelt

Gleich zweimal werden Preise in der Kategorie Arbeitswelt vergeben. Stellvertretend für viele deutsche Unternehmen wird die Daimler AG für die zweifelhafte Praxis ausgezeichnet, von allen Bewerbern Bluttests zu verlangen. Auch wenn die Daimler AG nach eigenen Angaben seit Ende 2009 auf Bluttests für alle Beschäftigten verzichtet, fand die Jury "die moderne Form des Vampirismus" besonders preiswürdig, weil der Betriebsrat der Daimler AG[10] selbst die Bluttests verteidigt hatte. Nach Ansicht der Jury müsste der Schutz von Persönlichkeitsrechten der Beschäftigten Sache des Betriebsrates sein. Mit der Vergabe des Big Brother Awards für Bluttests will die Jury auch auf die politische Debatte zum Beschäftigten-Datenschutzgesetz[11] aufmerksam machen, weil der zuletzt im Februar 2011 im Bundestag diskutierte Gesetzentwurf nach Ansicht vieler Datenschützer unzureichend[12] ausgefallen ist. So gibt es zwar einen neuen Paragraphen 23a, der sich explizit mit Gesundheitstests befasst. Er erlaubt diese aber ausdrücklich, wenn gesundheitliche Voraussetzung eine "wesentliche und entscheidende berufliche Anforderung zum Zeitpunkt der Arbeitsaufnahme" darstellen. "Die Daimler AG hat vielleicht einfach nur Pech gehabt. Wäre das neue Gesetz vor anderthalb Jahren schon in Kraft gewesen, hätte sie die flächendeckende Blutentnahme problemlos fortführen können", heißt es in der Preisbegründung.

Über einen weiteren Arbeitswelt-Big Brother darf sich das Bundesministerium der Finanzen als zuständige Behörde der Deutschen Zollverwaltung[13] freuen. Mit dem sogenannten Zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten[14] (abgekürzt AEO für Authorized Economic Operators) hat der Zoll nach Ansicht der Jury eine Praxis eingeführt, die ohne Rechtsgrundlage nach dem Bundesdatenschutzgesetz sein soll. Unternehmen, die ein AEO-S-Zertifikat (Sicherheit) oder ein AEO-F-Zertifikat (Zollrechtliche Vereinfachung/Sicherheit) beantragen, müssen einen Datenabgleich der Arbeitnehmerdaten mit den EU-Antiterrorlisten vornehmen. "Für Lieferungen in die USA wird der Abgleich mit dortigen Antiterrorlisten angeraten. Arbeitnehmer, die das Pech haben, auf diesen Listen zu stehen, müssen damit rechnen, dass sämtliche Gehalts-Zahlungen oberhalb des Sozialhilfesatzes gestoppt werden. Wer einem Verdächtigen Geld leiht, unterstützt nach der Diktion der europäischen und US-amerikanischen Sicherheitsexperten möglicherweise Terroristen", erläutert die Jury. Da es noch keine Rechtsgrundlage für das Verfahren gibt, empfehle der Zoll den beantragenden Unternehmen praktisch einen Bruch des geltenden Datenschutzrechtes. Mehrere 100 zugelassene Unternehmen[15] in Deutschland würden somit den Datenschutz unterwandern, immer im Vertrauen auf den Deutschen Zoll, der diese Praxis ausdrücklich empfehle.

Big Brother Award: Kategorie Kommunikation

Auch in der Kategorie "Kommunikation" werden zwei Preise verliehen, über die sich klangvolle Namen in der Computerbranche freuen können. Mit der Facebook Deutschland GmbH in Hamburg und Apple Deutschland in München wird jeweils ein Software- wie ein Hardware-Lieferant dafür ausgezeichnet, den Datenschutz und die Privatsphäre ihrer Kunden zu missachten. Apple[16] bekommt den Preis für die "firmeneigenen zweifelhaften Datenschutzbestimmungen", denen die Käufer eines iPhones zustimmen müssen, wenn sie mit dem Gerät nicht nur telefonieren wollen. Die Datenschutzrichtlinien von Apple, die auch in den USA kritisiert[17] wurden, seien eine Art "Geiselnahme" der Kunden, die gegen den Paragraphen 4a des Bundesdatenschutzgesetzes verstoßen, weil nach Ansicht der Jury die Freiwilligkeit der Einwilligung nicht gewährleistet werde. Wer sich ein iPhone kaufe, könne praktisch nicht anklicken, dass er mit den Datenschutzbedingungen nicht einverstanden ist. Außerdem fehle in den Bedingungen von Apple jede Möglichkeit, einen Widerspruch gegen die Weitergabe von Daten zu formulieren und an Apple zu schicken. Insgesamt bewertet die Jury die 117 iPhone-Seiten langen Erläuterungen Apples zum Datenschutz als "Erpressung", der Kunden "mit Grummeln" zustimmen müssen. Für diese Geiselnahme sei ein Big Brother Award mehr als gerechtfertigt.

Die Auszeichnung von Facebook[18] mit einem Big Brother Award ist für die Juroren ebenso alternativlos: Er ergeht "für die gezielte Ausforschung von Menschen und ihrer persönlichen Beziehungen hinter der netten Fassade eines vorgeblichen Gratisangebots. Die gesammelten Daten speichert Facebook in den USA – Zugriff für Geheimdienste möglich, Löschen nicht vorgesehen." Hinter der Fassade einer Gated Community herrsche die Willkür eines Konzerns, der mit systematischen Datenschutzverstößen Milliarden verdiene. Auch der Klartext[19], den Facebook nach der Kritik von Verbraucherschützern veröffentlicht[20] hat, konnte die Jury nicht davon abbringen, dem Marktführer im Bereich Social Media mit einem Preis auszuzeichnen. Dieser hat bereits gegenüber dpa Widerspruch gegen die Preisvergabe eingelegt. "Facebook nimmt den Datenschutz seiner Nutzer sehr ernst", versichert eine Sprecherin von Facebook auf Anfrage. Man sei ständig mit Datenschützern in Kontakt. "Facebook verdient Geld mit Werbung, verkauft aber keine Nutzerdaten an Werbetreibende." Die Sprecherin versichert auch, dass Facebook hochgeladene Daten wie Adressen nicht nutzt, außer der Nutzer werde aktiv und veranlasse das. "Und wir geben jedem Nutzer die volle Kontrolle über seine Daten. Der Nutzer kann die Daten auf seinem Profil löschen, dann sind sie weg. Sie werden nicht gespeichert."

Big Brother Award: Kategorie Verbraucherschutz

In der enger gefassten Kategorie "Verbraucherschutz" geht der Big Brother Award an den Starnberger Verlag für Wissen und Innovation[21], der nach den Recherchen eines Bloggers[22] mit dem Verteilen von Büchergutscheinen ins Gerede gekommen ist. Eltern, die diese Gutscheine einlösen wollten, mussten den Namen und die Anschrift des Kindes und mindestens eines Elternteils an den Verlag übermitteln. In dieser Aktion hat die Jury einen klaren Verstoß gegen den gesetzlichen Schutz von Schülerdaten gesehen und spricht analog zu einer bekannten Internet-Geschäftspraxis von einem "Honeypot". Eine ähnliche Aktion wurde bereits im Jahre 2005[23] mit einem Preis in der Kategorie "Regionales" ausgezeichnet, als Daten der Schulanfänger der Grundschule Ennigloh an die Volksbank Bad Oeynhausen und die Sparkasse Herford weiterflossen. Der Verlag für Wissen und Innovation sieht sich freilich zu Unrecht mit einem Preis für die Ausspähung von Schülerdaten bedacht. Man habe die Geschäftstätigkeit eingestellt und die angeprangerte Praxis vor sechs Monaten gestoppt, weil man eingesehen habe, dass das "nicht so OK" gewesen sei, erklärte der Verlagsinhaber nach Angaben des FoeBuD schon im Vorfeld der Preisverleihung. Einen Preis kassierte auch das italienische Modelabel Peuterey[24] für seine Jacken, in denen RFID-Chips[25] eingenäht sind. Die Tatsache, dass in den nicht gerade billigen Jacken der RFID-Chip unter der ausdrücklichen Warnung "Don’t remove this label" eingenäht ist, reichte für den Spitzenplatz in der Kategorie "Technik".

Big Brother Award: Kategorie Politik

Eine lange Tradition haben die Big Brother Awards in der Kategorie "Politik". Kein Jahr vergeht, ohne dass sich Politiker oder Politikerinnen nicht mit Ideen oder Aktionen zu Worte melden, die den Datenschutz oder die Privatsphäre der Bürger souverän ignorieren. Diesmal erhält der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) einen Big Brother Award, vergeben für den ersten nachgewiesenen[26] Einsatz einer Überwachungsdrohne während einer Demonstration und den Versuch, diesen Einsatz als rechtmäßige Nutzung der Spähtechnik[27] darzustellen. Dabei sei der Einsatz geheimgehalten worden, um die rechtzeitige datenschutzrechtliche Überprüfung durch den Landesdatenschutzbeauftragten zu umgehen. Selbst der Einsatzleiter der Polizei wurde nach Darstellung der Jury nicht rechtzeitig darüber informiert, dass ein Quadrocopter "harmlose Übersichtsaufnahmen" (Uwe Schünemann) anfertigte. Weil Schünemann bereits im Jahr 2003 einen Big Brother Award in der Kategorie "Politik" für die präventive Telekommunikationsüberwachung und die Verschärfung der Landesgesetze im Zuge der Terrorismusbekämpfung erhielt, wird er von seinem Stamm-Laudator Rolf Gössner als "Wiederholungstäter" ausgezeichnet. Gössner gelang es seinerzeit, die Preisurkunde dem widerspenstigen Innenminister im Rahmen einer Diskussionsrunde im Morgenmagazin von SAT 1 zu überreichen. In Anwesenheit von BKA-Chef Jörg Ziercke nahm der überrumpelte Minister den Preis entgegen und verschwand hinter den Kulissen. Für Gössner, der 38 Jahre lang vom Verfassungsschutz überwacht[28] wurde, war dies ein schöner Erfolg.

Handelsblatt.de

Big Brother Awards:Apple und Facebook sind „Datenkraken“ des Jahres

Wer mit seinem iPhone telefonieren möchte, muss der Verwendung von Standortdaten zustimmen. Facebook hat das Geschäft mit den Daten sogar zum Geschäft gemacht. Datenschutz-Aktivisten protestieren mit einem Negativpreis.

www.handelsblatt.com/technologie/it-tk/it-internet/apple-und-facebook-sind-datenkraken-des-jahres/v_detail_tab_print,4013478.html

 

BigBrotherAwards 2011

Apple und Facebook sind "Datenkraken" des Jahres

"Datenkraken", "Überwachungsfetischisten", "Datenschutzvandalen" - der Datenschutzverein FoeBuD hat viele Namen für die Personen und Organisationen, die jährlich mit den unrühmlichen BigBrotherAwards ausgezeichnet werden.

www.badische-zeitung.de/ratgeber/computermedien/apple-und-facebook-sind-datenkraken-des-jahres

Big-Brother-Preis für Facebook und Apple

Zum elften Mal ist der Datenschutz-Negativpreis in Bielefeld vergeben worden. Den "BigBrotherAward" erhielt unter anderem Facebook. Foto: iStockphoto

Auszeichnung - Vergeben wurde die Negativ-Auszeichnung in diesem Jahr in den Kategorien "Kommunikation", "Arbeitswelt", "Behörden und Verwaltung", "Verbraucherschutz", "Technik" und "Politik". 130 qualifizierte Vorschläge wurden für den diesjährigen Preis beim Bielefelder Bürgerrechts- und Datenschutzverein FoeBud eingereicht, berichtet Organisator padeluun. Entschieden hat sich die "BigBrotherAward"-Jury in diesem Jahr unter anderem für die Auszeichnung von zwei beliebten US-Unternehmen, nämlich des Social-Network-Diensts Facebook und des Geräteherstellers Apple.

Von Christiane Schulzki-Haddouti

www.evangelisch.de/themen/medien/big-brother-preis-fuer-facebook-und-apple38057

Big Brother Awards 2010/2011 verliehen

In diesen Minuten beginnt in Bielefeld die kleine Gala zur Verleihung der deutschen Big Brother Awards für das Jahr 2010. In insgesamt 6 Kategorien werden 8 Preise an Firmen und Personen verliehen, die datenschutz und privatsphäre klein schreiben. Mit dabei bei den Preisträgern, die sich wohl nicht über die Auszeichnung freuen, sind unter anderem Apple, Facebook, die Daimler AG, das Statistische Bundesamt oder der niedersächsische Innenminister. Die Veranstaltung wird unter dieser Adresse ins Internet gestreamt

www.heise.de/newsticker/meldung/Big-Brother-Awards-2010-2011-verliehen-1220527.html 

 

Computer BILD

02.04.2011, 08:00 Uhr

Datenschützer verleihen Negativ-Preis

Big Brother Award für Facebook und Apple

Am 1. April 2011 verlieh der Datenschutz-Verein „FoeBuD“ die „Big Brother Awards“. Der Anti-Preis geht an Personen und Organisationen, die sich der öffentlichen Überwachung verdächtig gemacht haben. „Sieger“ in diesem Jahr: Facebook und Apple.

Big Brother Award für Apple: iPhone-Datensammelei in der Kritik

Macnotes.de - ‎Vor 8 Stunden‎

Für die Strategie der “Geiselnahme ihrer Kunden mittels teurer Hardware und darauf folgende Erpressung, den firmeneigenen zweifelhaften Datenschutzbedingungen zuzustimmen” erhält Apple Deutschland einen der Big Brother Awards 2011, mit dem alljährlich ...

Big Brother Awards 2010/2011 verliehen Heise Newsticker

Facebook und Apple erhalten Big Brother Awards Roadrunnerswelt (Blog)

Big Brother Award für Facebook und Apple COMPUTER BILD

PC Games Hardware - FOCUS Online

BigBrotherAward 2011: Preise gehen an Zensus2011, Daimler und Facebook

Golem.de - ‎Vor 6 Stunden‎

Der FoeBuD (Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs) hat zum elften Mal seine Big Brother Awards verliehen. Der Negativpreis geht an diejenigen, die laut Jury besonders unvorsichtig mit Datenschutz und Privatsphäre ...

Datenschützers Albtraum Freitag - Das Meinungsmedium

Die Preisträger der BigBrotherAwards 2011

Netzpolitik.org - ‎01.04.2011‎

Der BigBrotherAward 2011 in der Kategorie Arbeitswelt geht an die Daimler AG in Stuttgart für die Praxis, flächendeckend Bluttests von ihren Produktionsmitarbeitern zu fordern. Diese Form von modernem Vampirismus erfolgt ohne Rücksicht auf ...

BigBrotherAwards 2011: Die Preisträger im Schnelldurchgang Gulli

Opposition: Cyber-Abwehrzentrum für BigBrotherAward vorgeschlagen

Golem.de - ‎01.04.2011‎

Jan Korte vom Vorstand der Linkspartei hat das Cyber-Abwehrzentrum für den BigBrotherAward vorgeschlagen. In dem am heutigen 1. April 2011 eröffneten Nationalen Cyber-Abwehrzentrum (NCAZ) arbeiten das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ...

BigBrotherAwards: Elfte Verleihung am 1. April 2011 in Bielefeld

datensicherheit.de - ‎01.04.2011‎

 

Der „BigBrotherAward“ versteht sich als Negativ-Preis; „Ross und Reiter“ sollen benannt werden, die für Datenschutzvergehen, für Überwachungstechnologien und -gesetze sowie uferlose Datensammlungen verantwortlich sind. Benannt wurden in diesem ...

Preise für Datenkraken werden am 1. April in Bielefeld vergeben

Heise Newsticker - ‎30.03.2011‎

Zehn Jahre lang wurden die deutschen Big Brother Awards im Herbst vergeben. Diesmal ist die Preisverleihung für den Jahrgang 2010 in das Frühjahr 2011 gerutscht. Schuld daran sei eine gewisse Arbeitsüberlastung, die positiv gesehen wird, ...

01.04.2011 | 15:02 | Die Linke. im Bundestag

Pressrelations (Pressemitteilung) - ‎01.04.2011‎

"Ich schlage das Nationale Cyber-Abwehrzentrum für den nächsten BigBrotherAward der Bürgerrechtsbewegung vor. Einen würdigeren Preisträger wird man kaum finden: Ohne Rechtsgrundlage sollen Polizei, Geheimdienste, Bundeswehr, Katastrophenschutz und ...

11. Verleihung der BigBrotherAwards 2011

Scharf-links.de - ‎25.03.2011‎

von foebud.org Die Internationale Liga für Menschenrechte ist Mitveranstalterin der jährlichen Verleihung des Negativpreises BigBrotherAward (BBA) an Datenfrevler und Datenkraken in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Seit diesem Jahr werden die von ...

Verleihung der BigBrotherAwards am Freitag, 1. April 2011, in Bielefeld

Netzpolitik.org - ‎08.03.2011‎

Die BigBrotherAward bringen Aufmerksamkeit – ungebetene Öffentlichkeit für die, deren üble Machenschaften sie verdienen. Aber das kostet Geld! Neben sehr viel persönliches Engagement muss das ganze Jahr über organisiert werden, müssen eingereichte ...

Facebook and Apple, winners of the Big Brother prize

Punto Digital - ‎Vor 46 Minuten‎

German Customs and the chairman of the committee responsible for conducting a census in Germany during 2011, Gert Wagner, and publisher of science and information Starnberg complete the group of winners of this Big Brother edition.